Die Welt schrieb in ihrem Feuilleton


Die Welt schrieb in ihrem Feuilleton

Deutschland trauert um einen großartigen Literaten:
Am 13. April starb mit Günter Grass einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart.
Dem 1927 in Danzig geborenen Schriftsteller gelang schon mit seinem ersten Roman « Die Blechtrommel » der literarische Durchbruch.
Der Weltbestseller lässt die Leitmotive des Grass’schen Gesamtwerkes erkennen: Vergessen, Verdrängen und Schuld in der deutschen Kriegs- und Nachkriegsgesellschaft.
Grass’ Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Im Jahr 1999 erhielt der heute in der Nähe von Lübeck lebende Autor den Nobelpreis für Literatur.
Neben seinem literarischen Werk an Romanen, Novellen, Dramen und Lyrik umfasst sein künstlerisches Schaffen auch Bildhauerei, Malerei und Grafiken.
Er war mehr als ein Schriftsteller, wollte mehr sein.
Eine Stimme, ein Spiegel der Geschichte seines Landes.
Günter Grass engagierte sich nicht nur in seinen Büchern zu moralischen und gesellschaftspolitischen Fragen.
Als politisch aktiver Intellektueller nahm er immer wieder Stellung zu zeitgeschichtlichen und tagesaktuellen Kontroversen und mischte sich « links von der Mitte » in die Politik ein.
Sein gesellschaftskritisches Schaffen trug Grass den liebevoll-spöttischen Beinamen « Gewissen der Republik » ein.
Blessuren erhielt dieses Image als Grass im August 2006 bekannt machte, mit 17 Jahren der Waffen-SS angehört zu haben.
Auch sein 2012 veröffentlichtes israelkritisches Prosagedicht « Was gesagt werden muss » entzündete eine Debatte um den damals 84-jährigen Autor.
Mit dem Tod des Nobelpreisträgers ist eine Epoche zu Ende gegangen.